Donnerstag, 17. November 2005

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Dienstag, 15. November 2005

Harriet

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Freitag, 11. November 2005

Seven Card Stud.

Heute liegen nicht mehr
auf jedem Schoß die
Revolver unter den Tischen.
Der Illegalität enthoben
aber immer noch die größten "Pötte"
die Siebenerrunde
mit dem Siebenerblatt
der unsichtbaren Dreieinigkeit
der sichtbaren Pyramide
und dem Harren: "all in"
auf die Siebente.
Bäng. Bäng.


Poems

Nada :: 2

Plijen

Mješa se naša krv
Kao da smo oduvijek
jedno.
No možda samo
uzimamo jedno drugo.
Možda smo tek
jedno drugom
plijen.



02D




Beute

Unser Blut vermischt sich
Als ob wir seit je her
eins.
Vielleicht aber nehmen
wir einander nur in Besitz.
Vielleicht sind wir erst
einer dem anderen
Beute.


[Nada Holler]

Mittwoch, 9. November 2005

Atme mich

Komm, atme mich.
Atme das Nichts, den Urgrund von Raum, von Zeit, von Sein.
Atme mich, geh nicht fort.
Atme mich.
Schließ nicht die Türen, die nichts trennen
nichts verbinden
ins Nirgendwo führen.
Atme mich.
Hier, inmitten des Nichts,
wo alles stillsteht.
Atme mich.
Atme mich zwischen
den Welten, im Niemandsland
auf dem Zaun der
Nichts von Etwas
und Etwas von Allem
trennt. Atme mich.
Komm, geh nicht fort
aus dem Nichts, der Leere
den unbegrenzten Möglichkeiten
mit ihren kleinen Sandkörnchenaugen.
Atme mich in der Stille:
Jenseits von mir.
Von Dir. Von uns.

Atme mich.



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Foto by: Doris Stevermüer

doris_sanduhr

Gelübde.

Jasmina verzog das Gesicht und warf die halb geschälte Marone weg.
Ja, so war das: Es sah köstlich aus, eine vollkommene Schale, ein aromatischer Duft und am Ende war der Wurm drin, nunmehr vom Feuer geröstet, gar geworden durch die Hitze im Topf, der über der Feuerstelle hing.
"Würmer essen", murmelte sie. "Wer will schon Würmer essen?!"
"Hmh?" fragte Ysaj über das Feuer, eine Marone in der Hand.
"Ich meine, warum schleppt sie die Maronen über 1500 Kilometer mit, wenn die Hälfte von ihnen verwurmt ist?"
Ein Grinsen. "Wenn die Würmer sie mögen, kannst Du sicher sein, dass es Ökomaronen sind, wilde Maronen halt".
"Sie war schon immer so", murrte Jasmina, während sie eine weitere Marone von einer Hand in die andere rollte, um sich nicht zu verbrennen. Kauend meinte Ysaj: "Bevor Du hermnörgelst, dass jemand Dir Maronen von weit her mitbringt, solltest Du erstmal lernen, w i e man Maronen ißt. Man muss sie schwitzen lassen nach dem Topf, in ein Tuch einschlagen und ruhen lassen für einige Zeit. Dann lassen sie sich viel leichter schälen - und Du verschwendest nicht Minuten darauf. Ärgerst Dich auch weniger über die Würmer", setzte sie schmunzelnd nach und griff nach ihrem Weinglas.

"Es ist mir egal, ob ich dreißig Sekunden schälen muß oder dreißig Minuten, wenn der Wurm drin ist, ist der Wurm drin".
"Aha".
"Sie war schon immer so".
"Wie?"
"So... alles mit herumschleppend. Sie trug die Würmer lieber mit sich herum als mich, wollte mir sogar einreden, ich müsse hinter diesem Ballast, den sie sich, den sie uns aufhalste, zurückstehen. Aber es hat nichts gebracht, gar nichts!Wer will schon Würmer essen?"
Die Eßkastanie flog ins Feuer, einige Funken stuben, ein kurzes Zögern, dann leckte das Feuer mit vereinter Flamme ruhig die Schale entlang.
Der Wurm war drin, überall. Liebe nicht, vertraue nicht, denn die Geliebten und Freunde werden sich abwenden, wenn nicht durch Umstände oder Vorfälle, dann wird die Zeit sie wegspülen und in dir wird die Leere klaffen, die sie hinterlassen, das Stück, das sie dir aus dem Fleisch gerissen haben, das nicht nachwächst. Glaube niemandem, es gibt keine Beständigkeit, es gibt keinen Ort zum Rasten; du mußt weiter, immer weiter, gehetzt vom eigenen Pulsschlag, vom Atem der jagenden Sekunden, während du noch vom Nisten träumst. Weil du die Würmer nicht mit dir herumschleppen willst, mußt du allein gehen, nichts wird bleiben, niemand wird verweilen, denn der Wurm ist nun einmal drin in der Sache. Sie hat ihn dir vorgezogen, das war ihre Wahl, mit der mußt du jetzt leben. Es gibt kein Vertrauen, in jeder Umarmung lauert der Verrat; die Tatsache, dass er nicht heute hervorkommt ist vollkommen egal. Morgen wird er sich an dich heranschleichen oder in einer Woche, einem Monat, einem Jahr, zig Jahren, sich aus einer Umarmung herausschälen, ohne Vorwarnung, und in deinen Nacken springen, ein Stück aus dir herausreißen und dich zurücklassen mit weniger, als du zuvor warst. Jasmina zitterte. "Ich verstehe nicht, wie Du weitermachen kannst", murmelte sie. "Ich verstehe es einfach nicht". Auf allen Vieren kroch sie zu Ysaj, legte den Kopf auf deren Oberschenkel, bettete ihn wie zum Schlaf, das lange Haar fiel herab und kitzelte Ysajs Füße. Jasminas Augen waren sehr dunkel, das Gesicht vom Feuer abgewandt, sanfte Schatten über den Brauen, schaute sie nach oben, blickte Ysaj aus den Tiefen des eigenen Schoßes an: "Warum?"

Ja, dem Leben war nicht zu trauen; nur dem Tod kannst du vertrauen, er hat noch nie jemanden betrogen, allein der Tod ist wahrhaftig, gaukelt nichts vor, an ihm prallt der Verrat ab, lässt ihn unbeeindruckt, still. Er wird dich nicht verlassen, dich nicht hintergehen, dich nicht täuschen, nicht von der Zeit mürbe gemacht werden. Seine Hinterlassenschaften sind nicht bitter. Verhalten lachte Ysaj auf, der rote Lebenszorn stemmte sich gegen ihre Schläfen, weigerte sich, weiter darüber nachzudenken, Jasminas stummen Worten zu folgen auf einen Pfad, der ihm verboten war, ihn ausschloß, sinnlos machte. Ja, warum?

"Wegen der Schnecken".
"Was?"
"Wegen der Schnecken".
Für einen langen Moment schien Jasminas Gesicht vollkommen in der Zeit eingefroren, eine Mischung aus Erstaunen, Fassungslosigkeit und Befremdung hatte die Züge vollständig gelöst und geglättet; es war ein anderes Gesicht, eine andere Jasmina lag dort, aus der plötzlich ein mänadenhaftes Gelächter ausbrach, das die Tränen in die Augen trieb. Ysaj fiel augenblicklich mit ein, sie lachten und lachten, lachten, bis der Leib schmerzte, lachten weiter, japsten kichernd nach Luft und fielen in neue Lachsalven, lachten Tränen, hielten sich den Bauch, lachten Sphären - bis die namenlose Belustigung langsam abebbte und einer heiteren Stille Raum gab, nur ab und zu unterbrochen von einem Glucksen, einem Kichern, einem Grinsen und dem Knistern des Feuers.
Die andere Jasmina wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
"Schnecken", kichert sie. "Du bist wirklich seltsam".



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Rubrik Ulmenjahr

Millimeter.

Das Risiko i s t die Haut. In jede Sekunde, in jedem Atemzug.

[Inspiriert via >>>>>]

Sonntag, 6. November 2005

Narrenehre

Dann stand ich hinter den Kulissen rum und hatte Ehrfurcht vor den Exaltierten, den ewig Aufgeregten, den Schauspielern, die sich die echten Töne selber nicht mehr glaubten und deshalb gleich die falschen aus dem Sack ziehn, die, um am großen alten Echtheitszweifel nicht zu verzweifeln, um an der Angstidee: "Ich selber bin die frei erfundene Figur", nicht durchzudrehen, das Gegenspiel in Szene setzen, die Kaschperei als Eigenschöpfungsakt und als Fanal: "Wir sind die anderen, geschminkt, verschmiert, stigmatisiert vom falschen Ton".
Frei kam das dem Kind vor, angefeindet wie alles Freie und es brannte darauf, dazuzugehören: Märtyrer für die Sache der Kaschper, mit dem Herzschwert für deren falschen Ton ins Feld! Oder wars bloß mein Gesicht für die Grimasse hinter der Maske, mein Nachtbild derer, die schweißnass in ihren Löchern liegen, wenn die wahre Minute sie niederzwingt, wenn sie standhalten müssen ohne zu schmieren? oder bloß kindliches Gespür für den letzten verdrehten Rest Mysterium , fürs alte Spiel mit seinen rituellen Spielern, die Ahnung, dass nur einer, der mit festen Riesenfüßen zum Chaos übertritt, ins Ungeheure mitreißt, ins wirkich Wahre, um der viel zu wahrgenommenen Welt mit seinem falschen Ton den Kampf anzusagen?
Wenns aber so war, wenn es das war, und ich darum an allen vier Theaterecken darauf lauerte, den Schrecken zu erfahren, den Stoß zu empfangen, der mich hinüberstoßen sollte in den unmarkierten Raum, um daher wiederum Gewißheit zu erlangen, dass die Welt nicht alles ist, was der Fall ist, dann danke ich den Kaschperln, Hanseln, Wursteln, den Narrenspielern, Harlekinen und Schmieranten.



[Aus: "Zimzum", Ulla Berkéwicz]

(Um wieviel mehr die Literatur sich selbt als frei erfundene Figur sucht und in gleicher, doch anderer Narretei sich verzahnt. Des Stosses ins Chaos ebenso bedürfend)


>>>

[Painting by Vladimir Kern]


Texte

Harlekin

Blutfieber

im Ulmenjahr

Hekate. Japanische Poetik.

In der Reisblüte
über den Wassern, dunkel
blühst Du mich auf.


wrice

Samstag, 5. November 2005

...

Ich wünschte, ich könnte dem Gesicht im Spiegel erklären,
warum ich so süchtig bin nach dem Gedicht.


Rubrik: Stigmata

Wie Arsch sich bettet.

"Wenn du mit einer zündelnden Stange TNT im Hintern meditierst
bemerkst du sehr schnell den Unterschied zwischen Illusion und Realität".

[Mein Lieblingsspruch von Osho, heute springt er mich wieder mal an]


yellow box

tnt

Culler bei thisandthat.

Da kommen Erinnerungen auf:

>>>> l@@k

(Nachtrag: Zu Culler fällt mir, sozusagen als literarisches Widersprechen, ein: Das Universum besteht aus Geschichten, nicht aus Atomen. So jedenfalls argumentierte ich, säße er mir gegenüber *g)

Hekate. Germanische Poetik.

Früher wusste man, wenn du dort abbiegst
dann kommst du dort hin und an der
Ecke, da ist die Kanalstrasse
und dort der Bäcker. Wenn du dort
links gehst kommst du an den Fluss.
Man kannte seine Stadt. Fand sich,
nach einiger Zeit, blind zurecht.
Dann ist irgendetwas passiert
mit mir oder der Stadt oder Euch
oder uns allen. Alles wurde ein
Labyrinth, ein sich sekündlich
veränderndes dazu. Wenn ich heute
zum Bäcker will, lande im am Fluss
und der Fluss führt keine Fische mehr
aber Leichen von anderen Verirrten
Einige sah ich hineinfallen, noch die
Eistüte in der Hand: Hinter der Tür
ist meine Wohnung (dann war´s der
Fluss). Wenn ich heute beim Bäcker
lande statt am Fluss, ist das
trotzdem keine Entschuldigung.
Weder für mich noch für Euch.

fischmensch

Donnerstag, 3. November 2005

Kürbissuppe.

Der Mensch glaubt nicht an einen weiteren Urknall. Über die Suppe gebeugt murmelt er, dass Universum stülpe sich hoffnungslos nach außen, während es dennoch irgendwann zwangsläufig implodiere. Flach taucht der Löffel ein, platsch, Resümeetropfen auf der Tischdecke. Ich weiß nicht, wer da gleichgültiger ist, das Universum oder die Suppe.

Körper.

Nasse Erde, Weihrauch und Wein - mehr Erinnerung habe ich nicht mitgebracht aus dieser Zeit. Mehr konnte ich nicht herausschälen aus dem Damals; so viele Leben voller Ereignisse legten sich über die Erinnerung, so viele Segmente.
Aber der Körper erinnert sich sofort: Nasse Erde, Weihrauch und Wein.
Haine. Der weingekränzte Gott auf goldenen Hufen. Es könnte auch die Zukunft sein, so klar ist diese Erinnerung. Eine goldenhufige Zukunft, Licht einer Vision, Salz eines Kusses oder doch nur Erinnerung, eine ebenso goldene, an ein leuchtendes Zeitalter: Ich sehe keinen Unterschied mehr.
Wenn alle Statuen dieser Welt lebendig würden in ihrem göttlich Abbild, auch jene längst vergessenen des Goldenen Zeitalters, Fleisch würden und mein: sie könnten mir nicht geben, was Du mir gibst mit Deinem Menschenatem, mit Deiner Hände sanftem Tasten, jedem Lachen, jeder Träne Dein, die Welten b i r g t, nicht manipuliert.


[ Für Achim ]


tanzweib

Hekate. Orientalische Poetik.

"Sehr früh, noch im Morgennebel, schritt ich die Strasse nach Damaskus hinauf. In der Gasse der Kesselflicker, neben dem Laden Alis, des Kupferschmiedes, begegnete mir der Tod".
"War er Dir wohlgesonnen?".

Montag, 31. Oktober 2005

Analogieprinzip

Im Balkankrieg habe ich gesehen, dass in extremen Zeiten Schweine Menschen fressen.
Heute wurde mir klar: Wir leben in extremen Zeiten. Überall.


[Samhain Gift 2005, Prometheus, The Lilith Files by Source]

Samhain Märchen


[Folgende Geschichte ist nicht von mir; sie wird, in zig Abwandlungen, seit geraumer Zeit weitererzählt; war, in ebenso vielen Abwandlungen, schon Gegenstand einiger Erzählungen der fantastischen und sog. feministischen Literatur und verliert trotzdem nie an Zauber. Auch ich erzähle sie jedes Mal ein wenig anders; hier die heutige Version, wir würden sagen "wie die Zunge schlägt":]



Die Frau tanzte. Bodennebel war aufgekommen und tauchte die Szenerie in eine chtonische Atmosphäre, schluckte die Wärme des Feuers ebenso wie die Sicht, so dass der Mann ein wenig näher zum Zentrum rückte. Doch er vermied es, den Kreis zu berühren, eine unsichtbare, vor einigen Stunden mit einer Weidenrute gezogene Linie im Gras der Lichtung. Seine verschränkten Finger gruben sich ineinander, die Ungeduld ließ sein hartes Gesicht noch angespannter wirken und machte ihn unruhig. Trotzdem schwieg er, störte nicht das Ritual, das sich unter einem blassen, höher steigenden Mond vollzog und dessen Regeln ihm fremd waren. Seit mehreren Stunden tanzte die Frau schon, ihre Füsse furchten seltsame Schrittfolgen in die Erde, wirbelten sie auf; ein langsam entstehendes Muster, das vor seinen Augen aufflimmerte, sobald er versuchte, es zu fixieren.
Nun wurde die Trommel beiseitegelegt und die Tänzerin fiel in einen Singsang, während ihre Füsse schneller und schneller über den Boden glitten. Dunkel und dumpf schien der Wald zu antworten, Stimmen von allerlei Getier erhoben sich leise und fielen in rollendem Rhytmus in die Laute am Feuer ein, ballten sich zu Klangwellen, die vor und zurück ebbten und mit jeder neuen Woge intensiver wurden, sich zu Obertönen verdichteten. Ein Tropfen Blut fiel auf den Sand nahe der Glut, der Atem der Frau wurde schneller und schneller. Noch ein Blutstropfen fiel und noch einer, bis am Ende sieben Tropfen am Feuer lagen. Abrupt endete der Tanz, in der Ferne verhallte das Geräusch von Krähen- und Eulenstimmen, ein für die Jahreszeit ungewöhnlich warmer Wind kam auf und ließ das Novemberlaub trocken und hell flüstern.
Im Zentrum der Lichtung war die Frau auf die Knie gesunken, ihre Silhouette zeichnete sich dunkel gegen das Feuer. Leise, von den im Wind murmelnden Blättern übertönt, hauchte sie fremde Worte in die Nacht, vielleicht bewegte sie auch nur die Lippen. Berührte dabei die roten Tropfen, wiegte sich vor und zurück, griff dann in den Sand. Sie erhob sich, drehte sich um, sieben rote, glatte Steine in der Rechten. Auch der Mann war aufgestanden.
"Gib sie mir", sagte er mit unverhohlener Gier.
"Gib Du mir erst, was Du mir geraubt".
Er nahm einen milchigen Stein aus seinem Wams, betrachtete ihn. Nichts besonders Wertvolles, eine schöne Arbeit aber kein wertvolles Material. Seine Ringe waren mit prunkvolleren Edelsteinen besetzt. Er warf den Stein in den Kreis, vor die Füsse der Frau: "Da hast Du Deine Seele oder was auch immer Du so nennst". Zärtlich hob sie den Stein auf, rieb den Sand an ihrem Kleid ab und drückte das Weiß an ihre Brust.
"Gib sie mir jetzt, Hexe!" verlangte er schneidend. Sieben blutrote Steine flogen vor ihn ins Gras. Hastig hob er sie auf, betrachtete zufrieden das dunkle Glimmen. Ja, diese waren echt. Er wandte sich seinem Pferd zu, das etwas abseits angebunden stand.

"Warte", kam es leise aus dem Kreis. "Du musst etwas Wichtiges über diese Steine wissen".
"Was sollte ich noch über sie wissen, als dass ich mit ihnen meinem Bruder die Frau, das Land, die Treue seiner Kinder und Männer, die Krone und seinen gesamten Besitz nehmen kann?"
"Das ist richtig. Aber wenn Du den siebten Stein benutzt, wird Deine Seele dem Wahnsinn anheimfallen und Du wirst ein Gehetzter werden zwischen den Welten: Gejagt von den Geistern, ausgestossen und verabscheut von den Menschen".
Laut lachte er auf.
"Das ist mir nicht neu, Weib! Ich bin kein Narr. Es ist ganz einfach: Ich muss nur den siebten Stein nicht benutzen".

Das Feuer war erloschen, nur ein sanftes Licht, das von dem weißen Stein ausging, erhellte die Lichtung dürftig.
"Sag mir, Mann", antwortete die Frau, während sie mit dem Wald und dem Nebel verschwamm, so dass nur ihre Stimme blieb, wie ein Echo:
"Welcher Stein ist der siebte?"


(Einen besonderen Gruß an Morgaine)



apfelmond


Texte

Hekate. Slawische Poetik.

Wohin wendest du dich jetzt
dem Funken nachjammernd
dem Licht, das du verspottet
Wo sind deine Götter jetzt
ihre Altäre verrottet in den Winkelblicken
deiner Vergessenheit
Zu wem willst du beten
der du nicht sterben kannst
weil du nie lebtest, Mensch?

Bist du ein Mann oder eine Amöbe?
Fünfzig Millionen schleppender
Jahre, unzählige Äonen meiner Arbeit
und du kriechst immer noch
im Staub, zitterst vor dem Schrecken
den du Unbekanntes nennst
reckst das Lästermaul vermessen mir
entgegen zu verachten mich, die du
fremd gemacht in dir und vor der du
jetzt winselst wie ein Hund unter
deinem selbstgeformten Joch.


[Das Dunkle, das Abgründige, das verbrämt Weibliche, das Körperliche, das zerstörerisch Stigmatisierte, das Verteufelte, das Angstbesetzte, das Fremde, das Unbewußte "erlösen" durch die Erkenntnis: Daimon Deus inversus est. Denn die tatsächliche Dunkelheit heißt Ignoranz]


[Bild: "Beyond the River Styx"; Chris Ranes, 1997]

BeyondTheRiverStyx

Hekate. Klassische Dramturgie II.

Weil mir das Lenzlied so hohl klingt, so verlogen.
Hier, im November, besteigt alles die Fähren zu mir.


styx2

Hekate. Klassische Dramaturgie.

"Ihr wollt Fürsten sein? Ich sehe Bettler nur,
Die weit die Nacht erschrecken mit ihrem Gebet(tel)".


[Und dabei hebt sie die Linke, Handfläche nach außen, auf Brusthöhe, zieht mit langer Zunge etwas aus ihren Mundwinkeln, die Wangen arbeiten saugend, fast hätte sie es ausgespuckt, fast, überlegt es sich dann aber doch anders aber wendet sich halb nur ab. Ein Schatten schleicht neben den rechten Nasenflügel, im Halbprofil zeichnet ihr Gesicht Klingen in den Nebel]

Aufgeblitzt vor dem inszenatorischen Auge via parallalies Zitat von Mahler Heym.

Samstag, 29. Oktober 2005

Magick Excourses II

Das Maßlose messen. Täglich.


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