Sweet Abyss X

Während die Schritte im Treppenhaus widerhallten, zog der Duft von frisch Gebratenem in die Nase, füllte den Mund, streichelte lockend den Gaumen, speichelte den Rachen. Jeder Schritt wankte fort, nicht dass die Füße weniger stabil auftraten, nein, es war ein akustisches Wanken, als würde die Zeit zwischen Geräusch und Gehör zerstückelt. Und auch daraus sprach die Fremde. Andere würden dieses Mahl verzehren, nur der Zerissenheitsmoment sich an den Duft erinnern, den knurrenden Magen, den gehobenen Finger zur Klingel vor der nachbarlichen Tür. Das Zögern, das Wegdrehen, die Manifestation einer Einsamkeit, von der der Körper selbst zu berichten weiß in einer Symbiose aus Singularität, Vakuum und Schweiß.



Rubrik: Arbeitsnotate
Exkurs - 1. Sep, 22:13

Zerrissenheit,

Einsamkeit..... und Scham

TheSource - 1. Sep, 22:14

Scham

ist so gar nicht inhärent. Was erweckt diesen Eindruck?
Exkurs - 1. Sep, 22:16

Nicht Konkretes

aus dem Text, nur meine eigene Empfindung beim Lesen.
TheSource - 1. Sep, 22:21

Ich überlege

Singularität und/oder Vakuum durch Hunger und/oder Scham zu ersetzen.
Aber ich bin vollkommen unschlüssig - dies ist zudem ein Arbeitsnotat; es trägt vor allem das spätere Bild, nicht die endgültige Formulierung.
Was haltet Ihr von dieser Überlegung?
(Diese Frage generell an alle Subscriber: Was halten Sie davon? Wobei Scham nicht vordergründig ist, ganz und gar nicht)

[Es hat etwas unglaublich Skurriles, den eigenen Partner auf dem Blog zu siezen - darum wähle ich, um beidem gerecht zu werden, den Majaestaetis Pluralis *lacht]

Exkurs - 1. Sep, 22:40

Singularität,

"auf sich selbst als Person bezogen" würde ich stehenlassen. Es unterstreicht das auf sich selbst gerichtete in diesem Moment. Vakuum könnte man durch Hunger ersetzen, das wäre zu überlegen. Vakuum als Ausdrucks der Leere im Magen, des sich Zusammenziehens, klingt weniger fundamental als es gemeint ist... nämlich als Verlangen des Körpers nach Nahrung, um weiterleben zu können.
TheSource - 2. Sep, 00:03

Singularität

bezogen auf das physikalische Phänomen auch: Eine Masse, die so groß wird, dass sie sich selbst nicht mehr (er)tragen kann.
Markus A. Hediger - 2. Sep, 08:54

"Eine Masse, die so gross wird,

dass sie sich selbst nicht mehr (er)tragen kann."
Das wäre dann ein Schwarzes Loch, das alles ansaugt und sich einverleibt. Das Angesogene verliert dann die ihm eigene Singularität und wird zum Ansaugenden.
Ein starkes Bild.

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