Spät
0850 CET

[erste CD des Tages: Evanescence: "Fallen"]
am gestringen Abend fast am Telefon eingeschlafen (mal wieder).
Den Wecker überstimmt und das Ausschlafen gegönnt. Gegen acht Uhr mit dem Gedanken aufgewacht, dass ich selten in meinem Leben so glücklich war - trotz des ganzen Ereignischaos. Oder vielleicht grade darum... vielleicht weiß mensch Nähe und Zuneigung umso mehr zu schätzen, wenn das Kontrastprogramm stimmt.
Gestern Abend Rückruf von D. Er klang anders als sonst - stiller. Überlegte kurz, ihn darauf anzusprechen, unterließ es dann aber. Wir hören uns immer so sporadisch... Werde ihm einen Brief schreiben. Manchmal vermisse ich unsere Gespräche....
D. schickte mir den Teil meiner Werke, den ich ihm damals mailte - Hauptsächlich von 2002. Es ist schon amüsant, dass man an den eigenen Kram nicht kommt, weil er auf einer unzugänglichen Festplatte liegt - ein Himmelreich für meinen Hardwaremenschen an der Tür. Es ist wirklich zu überlegen, ob ich D. nicht meine gesamten Sachen schicken soll bei seinem Archivierungs-Fetisch.
Beim Lesen dann die Synchronizität - mit Am. am Telefon noch köstlichst darüber amüsiert. Folgender Text von 2002, der auch vorgestern Abend hätte geschrieben werden können:
Der Affe des Thoth
Konzentrische Kreise, das ist die Erinnerung dieser Nacht.
Die Hand am Griff der Schwerter, sitzen wir "zu dritt" und zählen Erbsen.. am Ende mag es ein blutiges Gefecht geben, ob es nicht Linsen waren... oder gar weiße Bohnen.
Grenzen wahren, der Tanz auf Messers Schneide, irgendwo schlagt eine Sklaventrommel den dumpfen Takt dieses Reigens, wir bewegen uns vor und zurück, vor und zurück - und doch nirgendwohin
Der Wille hängt an der Leine wie ein zerknautschtes, schlecht gewaschenes Hemd - auf einmal wirkt die See unendlich, bedrohlich, überweit
Der Takt meines Herzens ist eine einzige Revolte, doch...ah.... "es gibt nur den Tanz. Die Dinge, an die du glaubst, sind wertlose Hüllen" (A.I. zu Marley in: Count Zero von Gibson).
Guten Morgen, Mercurius - welche Tänze lernen wir heute?
(Tagebucheintrag vom 19.07.2002)
Heute, am 09.03.2005 widme ich ihn ANH.
1906 CET:
Anruf von Am., er klingt nicht gut. Ich frage ihn: "Kann ich etwas tun für Dich?"
Kurze Pause: "Ja, lass uns ausgiebig knutschen".
Die Katze grinst im Profil.
2116 CET
Unfassbares Staunen weicht Ärger. Ich habe es schon immer gehasst, wenn jemand mich einfach stehen ließ. Aus Affekt. Weil irgendein Furz quer sass. Aus Ignoranz. Aus Vermeidung vonwasauchimmer.... Aus. Aus. Aus.
Nachdem ich Zeit investierte. Anwesenheit. Manchmal Herzblut.
Das Internet verleitet zu einem Mangel an Kommunikationsstil; komme allein ich mir vor wie ein Dinosaurier, der Grundzüge einer Achtsamkeit auch beibehält, wenn ein allgemeines Du herrscht?
Bin verstimmt auf eine Weise, auf die ich es schon lange nicht mehr war. ("Ich bin nicht Dein Sancho Pansa" - da geistert es wieder, da höre ich mich in unliebsamer Erinnerung. Den erkenne ich. Auf Zerberos höre ich dieses Mal).
Nachtrag: Dachbodenkatzen ok.
2201 CET
Am. im Messenger über die Arbeit und den Tag:
*seufz* ich habe keinen nerv mehr...
Er ist niedergeschlagen. Ich fühle körperlich über diese 200 km, wie er sich kontrolliert, mich nichts davon spüren zu lassen. Mir flust es durch den Kopf: Können wir nicht einfach wie Kinder sein, ohne Vor und Ein genommen, einfach unmittelbar?
Seine Selbstbeherrschung be-rührt mich. Das ist subtil. Treibt die Tränen in die Augen. Nimmt mich ein. Nimmt mich auf.
Nimmt mich mit. Gelobtes Land.
Schildmaid.

[erste CD des Tages: Evanescence: "Fallen"]
am gestringen Abend fast am Telefon eingeschlafen (mal wieder).
Den Wecker überstimmt und das Ausschlafen gegönnt. Gegen acht Uhr mit dem Gedanken aufgewacht, dass ich selten in meinem Leben so glücklich war - trotz des ganzen Ereignischaos. Oder vielleicht grade darum... vielleicht weiß mensch Nähe und Zuneigung umso mehr zu schätzen, wenn das Kontrastprogramm stimmt.
Gestern Abend Rückruf von D. Er klang anders als sonst - stiller. Überlegte kurz, ihn darauf anzusprechen, unterließ es dann aber. Wir hören uns immer so sporadisch... Werde ihm einen Brief schreiben. Manchmal vermisse ich unsere Gespräche....
D. schickte mir den Teil meiner Werke, den ich ihm damals mailte - Hauptsächlich von 2002. Es ist schon amüsant, dass man an den eigenen Kram nicht kommt, weil er auf einer unzugänglichen Festplatte liegt - ein Himmelreich für meinen Hardwaremenschen an der Tür. Es ist wirklich zu überlegen, ob ich D. nicht meine gesamten Sachen schicken soll bei seinem Archivierungs-Fetisch.
Beim Lesen dann die Synchronizität - mit Am. am Telefon noch köstlichst darüber amüsiert. Folgender Text von 2002, der auch vorgestern Abend hätte geschrieben werden können:
Der Affe des Thoth
Konzentrische Kreise, das ist die Erinnerung dieser Nacht.
Die Hand am Griff der Schwerter, sitzen wir "zu dritt" und zählen Erbsen.. am Ende mag es ein blutiges Gefecht geben, ob es nicht Linsen waren... oder gar weiße Bohnen.
Grenzen wahren, der Tanz auf Messers Schneide, irgendwo schlagt eine Sklaventrommel den dumpfen Takt dieses Reigens, wir bewegen uns vor und zurück, vor und zurück - und doch nirgendwohin
Der Wille hängt an der Leine wie ein zerknautschtes, schlecht gewaschenes Hemd - auf einmal wirkt die See unendlich, bedrohlich, überweit
Der Takt meines Herzens ist eine einzige Revolte, doch...ah.... "es gibt nur den Tanz. Die Dinge, an die du glaubst, sind wertlose Hüllen" (A.I. zu Marley in: Count Zero von Gibson).
Guten Morgen, Mercurius - welche Tänze lernen wir heute?
(Tagebucheintrag vom 19.07.2002)
Heute, am 09.03.2005 widme ich ihn ANH.
1906 CET:
Anruf von Am., er klingt nicht gut. Ich frage ihn: "Kann ich etwas tun für Dich?"
Kurze Pause: "Ja, lass uns ausgiebig knutschen".
Die Katze grinst im Profil.
2116 CET
Unfassbares Staunen weicht Ärger. Ich habe es schon immer gehasst, wenn jemand mich einfach stehen ließ. Aus Affekt. Weil irgendein Furz quer sass. Aus Ignoranz. Aus Vermeidung vonwasauchimmer.... Aus. Aus. Aus.
Nachdem ich Zeit investierte. Anwesenheit. Manchmal Herzblut.
Das Internet verleitet zu einem Mangel an Kommunikationsstil; komme allein ich mir vor wie ein Dinosaurier, der Grundzüge einer Achtsamkeit auch beibehält, wenn ein allgemeines Du herrscht?
Bin verstimmt auf eine Weise, auf die ich es schon lange nicht mehr war. ("Ich bin nicht Dein Sancho Pansa" - da geistert es wieder, da höre ich mich in unliebsamer Erinnerung. Den erkenne ich. Auf Zerberos höre ich dieses Mal).
Nachtrag: Dachbodenkatzen ok.
2201 CET
Am. im Messenger über die Arbeit und den Tag:
*seufz* ich habe keinen nerv mehr...
Er ist niedergeschlagen. Ich fühle körperlich über diese 200 km, wie er sich kontrolliert, mich nichts davon spüren zu lassen. Mir flust es durch den Kopf: Können wir nicht einfach wie Kinder sein, ohne Vor und Ein genommen, einfach unmittelbar?
Seine Selbstbeherrschung be-rührt mich. Das ist subtil. Treibt die Tränen in die Augen. Nimmt mich ein. Nimmt mich auf.
Nimmt mich mit. Gelobtes Land.
Schildmaid.
TheSource - 9. Mär, 09:00
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